Wieder gelandet

Es ist geschafft. Airfrance brachte uns gestern innerhalb des Zeitplanes von Paris nach Berlin.

Tschüss CDG

Der erste Flug in diesem Urlaub in einem Airbus, einen sehr betagten und innen etwas ranzigem dazu. Trotzdem fühlte sich das besser an als in den Boeing 737 MAX Modellen, wobei die alle weit neuer waren als der Airbus.

Airfrance schöntrinken

16:50 Uhr verließen wir die Blechbüchse und hielten 17:20 Uhr unser Gepäck – komplett – in den Händen. Dann nur noch den ganzen Kram einmal durch den BER transportieren zum Parkhaus.

Gepäck, damit komplett

Meine geplante Parkdauer war natürlich um einen Tag überschritten, die Website meinte einfach Karte in den Automaten und nachzahlen. Hat gut funktioniert, nur das die zusätzlichen 23h ganze 49 EUR kosten hat mich – sagen wir mal – „überrascht“. Dann schnell schauen, wo stand der Audi nochmal? Zum Glück gabs ein Foto davon mit der Parknummer. Einsteigen, rausfahren und erstmal gekonnt absaufen lassen, Kupplung (!) da war ja was. Nach 3,5 Wochen schwarze Chevy Rakete, brauchte ich wieder ne Eingewöhnung.

Google Maps bestand auf dem Ziel

Los ging’s auf die Piste, die in anderen Ländern eine Legende ist: Autobahn ohne Tempolimit. Ich hab es dann bis Osterfeld West geschafft, dann ging nichts mehr. Fertig und müde fuhr ich lieber auf die Raststätte, denn der Sekundenschlaf lag schon auf der Lauer. Die letzten zwei Nächte waren fast schlaflos gewesen. J hat die Stecke dann zu Ende gebracht, ich war kurz auf dem Parkplatz eingepennt und dann als Beifahrer wieder wach.

20:30 Uhr parkten wir dann direkt an der Pferdeweide, das Pony wollte auch begrüßt werden. Als später das Gepäck daheim ausgeladen war, fielen wir wie Hinkelsteine ins Bett.

Eine ereignisreiche Reise ist damit zu Ende und auch dieses Blog wird nun nur noch unregelmäßig neue Beiträge erhalten. Es gibt ja noch ein offenes Ende: Wird Icelandair unsere Ausgaben kompensieren?

Und auch ein paar Tipps für Kofferlose oder solche, die es werden wollen, kommen noch. Vielleicht noch was über Cottages/Unterkünfte in Nova Scotia und deren Ausstattung.

Als Schlusswort die Begrüßung zweier Psychologen: Wir lesen uns!

Bis zum nächsten Mal

Die Stadt der Liebe…

…hat einen riesigen Flughafen mit vielen unfreundlichen Menschen. Lieb war hier bisher keiner. Das überhaupt englische Ansagen ertönen, versetzt mich in Erstaunen. Aber das kann ja noch werden, wir haben schließlich noch einige Zeit hier abzusitzen, bis es nach Berlin weitergeht. Da sind die Leute sicher auch nicht viel freundlicher, aber das behaupten die auch nicht von sich.

CDG Paris

Wir sind alle ausgelaugt und leer, wie ein Handy Akku nach 5h Netzsuche. Das Versagen meines Deos ist auch schon Stunden her und es wird Zeit endlich anzukommen. Gerade haben wir uns von S&S verabschiedet. Für sie geht es etwas früher weiter nach München. Wir sehen uns sicher wieder und lassen das Erlebte nochmal zusammen Revue passieren.

Also, Etappe eins – Paris – ist schon mal geschafft.

Neuer Tag, neues Glück

Wir schreiben den 31. Juli 2025. Nach einer eher kurzen und – auf die Stunde Schlaf gerechnet – eher höherpreisigen Nacht haben wir ganz gut im Hotel gefrühstückt. Geht natürlich extra und ist nicht im Zimmerpreis drin.

Sunny side up – das Motto des Tages
Downtown Cottage

Ein weiterer Tag in Halifax lag vor uns. Wir konnten also noch die Art Gallery of Nova Scotia besuchen, die wir am Anfang des Urlaubs nicht mehr geschafft hatten. Moderne Kunst und etwas Abkühlung an diesem sehr feuchtwarmen Tag in Halifax.

Analoge Bilder anschauen
Mi’kmaq artwork
Ein Klavier was über 700 Tage draußen auf einer Pferdeweide stand. War wohl ne wilde Party.

Danach hatten wir uns mit unseren zwei neuen Freunden S&S an dem Laden verabredet, in dem E hier vor drei Wochen einen Original Labubu (googelt es einfach) ergattern konnte. E erklärte mit profunden Fachwissen, was es mit dem Hype auf sich hat. Leider waren diesmal alle ausverkauft und nur Muster konnten angeschaut werden.

Wir schlenderten später gemeinsam das Hafenviertel entlang, das wir zwar schon gut belebt kannten, das aber heute an Menschenauflauf nochmal eine Schippe draufgelegt hatte.

Endlich noch ein Foto der besoffenen Laternen
Cheeseburger Poutine
Warum macht Atze Schröder hier Werbung für matschige Pommes?

So verging der Tag mal gemeinsam, mal wir für uns allein. Am Ende trafen wir im Irish Pub wieder zusammen, orderten Bier und machten das Taxi zum Flughafen klar.

Schild-Kröte

Gestern Nacht hatte uns Barran in einem VW Atlas (ein Modell für den amerikanischen Markt) ins Hotel gefahren. Ein Kurde, der viele Geschichten zu erzählen hatte. Als da gestern ein VW als Taxi vorfuhr, war ich ganz sicher, das 5 Passagiere plus anständig Gepäck niemals da rein passen, wurde jedoch eines besseren belehrt.

Voll beladen und noch einem sechsten Sitz hinten aufgestellt

Heute fuhr uns dann sein Sohn pünktlich und zügig zurück zum Flughafen.

Vorher unternahm ich noch einen zweiten Cheeseburger Versuch, diesmal nicht auf den Poutine Pommes zerschreddert, sondern am Stück bei den Five Guys.

Komisch, im Laden waren nur vier

Hätte das trotz angemessenem Bierkonsum fast verbimmelt, nachdem ich den Laden direkt gegenüber des Irish Pubs entdeckt hatte. Zum Glück hat mich S noch dran erinnert.

Optisch eher ne Fünf, geschmacklich top

Hier sitzen wir nun wieder am Flughafen, eingecheckt bei Westjet – einer kanadischen Airline – und fliegen hoffentlich pünktlich 23:15 Uhr erstmal nach Paris. Dabei soll man da ja eigentlich mit dem Taxi hinfahren.

Später bringt uns Air France nach Berlin. Ich hatte heute früh gegen 6:30 Uhr mit dem Chat von Icelandair Kontakt und war kurz davor, auf den gleichen Flug wie gestern, nur am 1. August umzubuchen (unsere Kombination gibts nur alle zwei Tage), da kam die Mail, dass wir bereits auf die Paris Variante umgebucht sind. Auch S&S sind nach einigem Hin und Her jetzt auf denselben Flug umgebucht.

Zum Flughafen, zweiter Versuch
Tschüss Halifax?

The fellowship of the flight

Nach einem doch sehr entspannten letzten paar Stunden gestern in Kanada, „schenkte“ uns Icelandair einfach noch nen Tag hier. Delayed – delayed – cancelled. Herrlich und das gegen 23:30 Uhr.

Da gab’s noch Hoffnung

Absolut enttäuschender Support von der Airline, nur eine läppische Mail, sie zahlen die Unterkunft mit 200 EUR/ Zimmer. Keine Chance, hier um diese Zeit was zu finden. Vor allem suchten ja nicht nur wir, sondern auch alle anderen Passagiere.

Dem Flugzeug ging es schlecht, alles wieder vorne raus

Wir hatten beim CheckIn zwei nette Memminger kennengelernt, die das Schicksal mit uns teilten. Zudem quatschen wir auch noch mit einem pensionierten kanadischen Paar, welches Urlaub in Island machen wollte. Merkwürdig, sonst haben wir nie solche Flughafenbekanntschaften.

Als der Flug endgültig gestrichen war, bildete sich daraus eine Gemeinschaft, der es am Ende gelang, noch ein Hotel ausfindig zu machen (allerdings für mehr als den doppelten Preis, den Icelandair in der Mail erwähnte).

Doppeltes Bett, doppelter Preis

Bis das Gepäck wieder auf dem Band lag (sogar meine Tasche war diesmal dabei), das Taxi nach Downtown Halifax gefahren war, war es mittlerweile 1:00 Uhr nachts.

Nach einem Plausch und Schlummertrunk an der Hotelbar mit unseren neuen Leidensgenossen, kamen wir gegen 2:00 Uhr endlich in unsere Betten.

Heute verbringen wir also nochmal in Halifax. Mehr dazu im nächsten Beitrag. Aufgrund der temporären Obdachlosigkeit fehlt mir gerade auch die Internetverbindung.

Flug gecancelt

Die letzte Zeit haben wir dann heute doch lieber am Strand des Lawrencetown Beach Provincial Park verbracht, als in der Unterkunft.

Aufgewacht im Musikzimmer

Es war einfach zu sonnig draußen. Also ein letztes Mal in die schwarze Rakete und an der Küste entlang gedüst.

Die letzten Kilometer vor uns
Strand in Sicht

Kurz sah es so aus, als ob auch heute der Nebel die Sonne besiegen würde. Doch diese hat heute einfach alles weggebrutzelt.

Nebel zieht auf

Wie ich das so schreibe cancelt Icelandair gerade unseren Flug, wegen technischer Probleme.

Jetzt ist 1:00 nachts und wir haben endlich ein Hotel gefunden. Details später.

Closed

Der letzte volle Tag hier in Kanada, morgen starten wir 21:30 Uhr Richtung Reykjavik machen 3h Stunden Flugpause und dann geht’s Richtung Berlin. Letzte Tage sind immer irgendwie doof, die Gedanken kreisen schon um die Abreise, man will noch alles reinstopfen was geht, sowohl in den Tag als auch in die Koffer.

Passend dazu hatte sich die Küste heute einen grauen Mantel aus dichtem Nebel angelegt.

Sonniger Abschnitt

Die Strecke führte uns heute nach Musquodoboit Harbour. Wir haben leider alle vergessen, wie man das korrekt ausspricht. Die Reiterin des stolzen Friesenhengstes hatte es uns zwar mehrmals vorgesagt, doch das Hirn war da wohl auch gerade im Feierabend.

Unterwegs wollten wir noch einen Folk Art Künstler besuchen, ein Museum der 1940er Jahre und Mittag war in einer exzellenten Fish‘n‘Chips Lokalität geplant.

Barry Colpitts Folk Art Haus
Memory Lane – Zeitreise in die 40er
Fischgerichte – im Zweifel für den Angehakten

Wie man an der doch sehr mageren Bildauswahl und dem Titel des heutigen Beitrages wohl erahnen kann: Alles war geschlossen, obwohl das Internet hier anderer Meinung war.

Da half nur eins: Eis. Mein Favorit hier ist „Hoof Prints“, eine Abwandlung von Stracciatella mit kleinen Schoko-Karamell-Pralinchen drin.

Diesmal ein Kleines – Lerneffekt

Hier war das Wetter sehr sonnig und wir hatten heute die Möglichkeit sehr zeitig die Unterkunft beziehen zu dürfen. Theresa, unsere Vermieterin besuchte uns kurz darauf, zeigte uns die erklärwürdigen Teile des Music Rooms, in dem wir eine letzte Nacht auf Nova Scotia verbringen werden. Es gibt nämlich ein Schrankbett und einiges zu entdecken. Die Gastfreundschaft, die wir hier erleben, liegt weit über dem, was wir erwartet hatten. Sogar ihren Pool durften wir nutzen.

Löschwasserbecken würden blass vor Neid

Kein Problem, morgen auch noch länger als 11:00 Uhr hier zu bleiben. Wir müssen also nicht die Zeit am Flughafen absitzen – der nur circa 30min entfernt ist – sondern können dies hier in der gemütlichen Wohnung tun.

Der „Music room“ mit ausgeklappten Schrankbett
Deckchairs und Terrasse – ohne gehts hier selten

„Wow, ein deutsches Taschentuch“ rief E heute Morgen freudig, als ich ihr das gestern beim Packen gefundene Tempo reichte. Das Brot Dilemma haben wir gut im Griff (Hefe und Mehl sei dank), aber sowohl Toilettenpapier, als auch Papiertaschentücher sind immer eine Katastrophe. Papierschöpfen erscheint mir dann doch zu zeitaufwendig.

Unser Nachmittags-Ausflug zum Martinique Beach erinnerte uns an den Tagesbeginn, je näher wir dem Meer kamen, desto dunstiger wurde es.

Der Atlantik im satten Grau
Die marmorierten Füße mussten trotzdem mal rein

Lange hielt es uns diesmal nicht dort, nach dem üblichen in den Sand gekratzten Parcours und dem „Auf-die-Wellen-starren“ fuhren wir zurück zum Music Room.

Zweiter Teil der Operation „Vorräte abbauen“ läuft.

Resterampe

Am heutigen Vormittag erkundeten wir erstmal alles, was unser Anwesen hier zu bieten hatte. Noch eine Tür, noch ein Raum, noch eine Möglichkeit sich hinzufläzen, noch eine Alexa, noch ein Nebengebäude usw.

Terrasse hinten
Terrasse vorn
Zweites Wohnzimmer
Lagerfeuerplatz
Kühler Keller mit Dartscheibe

Um die doch noch sehr umfangreichen Vorräte abzubauen, war heute ein sehr nährstoffreicher Tag. French Toast zum Frühstück, eine Bowl mit Reis, Thunfisch und Gemüse zum Mittag und abends Pizzaparty.

French Toast mit Blaubeeren und mit Ahornsirup getränkt
Picknick Bowl
Pizza geht immer

Damit das alles nicht so trocken daherkommt, haben wir pünktlich zur Kaffeezeit in der Sober Island Brewery mal deren Angebot getestet und uns für die verbleibenden zwei Abende (heute und morgen) mit Getränken eingedeckt.

Versuchsaufbau und Mau Mau

Die Picknick Bowl verzehrten wir zuvor im Taylor Head Provincial Park, der uns mit seinem sehr schönen Strand und eiskalten, glasklaren Wasser begrüßte.

Was wohl hinter der Düne ist?
Manchmal ist weniger Meer (bei Ebbe zum Beispiel)

Das Wasser war um einiges kälter als am gestrigen Strand im Norden von Nova Scotia. Die Verweildauer der unteren Extremitäten im Wasser war stark verkürzt. Dafür war die Sonne genauso warm, weswegen es uns zur Kaffeezeit auch in den Taproom der oben genannten Brauerei zog. Nebendran gabs gleich noch einen kleinen Bretterweg am Fluss entlang, ideal um durch das Plätschern daran erinnert zu werden, das Stoffwechsel nicht nur aus konsumieren besteht.

Angebrettert
Sheet Harvour

Das geplante Lagerfeuer am Meer musste leider heute Abend ausfallen, da Feuer gerade nicht erlaubt sind. Verständlicherweise, Regen hatten wir schon ewig keinen mehr. Was in Punkto Feuer machen gerade erlaubt ist, kann man jederzeit im Internet nachschauen.

Alternativ konnten wir hier bei massig Platz schon einmal grob unser Hab und Gut vorsortieren und anfangen zu packen.

After eight

Heute kreuzen wir wieder unseren Hinweg und die gefahrene Acht nimmt langsam ihre Form an.

Blauer Himmel & Strom

Ausgiebig haben wir heute Morgen all die elektrischen Annehmlichkeiten des blauen Hauses genossen. Auch die Tankstelle funktionierte wieder und die schwarze Rakete hat sich ordentlich satt getrunken.

Sonntag erst ab 11:00 geöffnet. Das gäb’s bei uns nicht.

Leider war der Supermarkt noch geschlossen und wir würden unterwegs einen anderen finden müssen. Laut Stromausfallkarte lag der noch in einem Gebiet ohne wiederhergestellte Elektrizität.

Strom oder kein Strom? Das ist hier die Frage.

Nach einem Aufenthalt an einem der unterwegs zufällig entdeckten Strände ging es nach Inverness.

Feinste Fußspülung
Gegen Mittag wurde es bissl voller
Kühles klares Wasser

Der Supermarkt hatte offen und war auch (noch) gut elektrifiziert. Allerdings entnahmen wir den Gesprächen, dass der Strom wohl nur temporär da ist, was auch den sehr gut besuchten Markt erklärte. Das niemand Klopapier kaufte, irritierte uns ein wenig.

Jetzt sitzen wir gerade in Inverness auf der Tribüne der Trabrennbahn und warten, wann es hier losgeht. Wir haben leider noch circa 3 Stunden Fahrt vor uns, aber was soll’s wir sind vorbereitet.


Äußerst interessante Veranstaltung, neben der bekannten Tribüne kann man auch direkt mit dem Pickup an der Bahn parken und wie im Autokino das Rennen verfolgen. Von oben muss das wie ein gigantischer Stern aus Trucks ausschauen.

Noch sind Parkplätze vorhanden
Beginnen durften die Ponys
Dann ging’s zur Sache
Ab geht die wilde Fahrt

J, von einem Hüngerchen geplagt, wollte mal kurz unten ne Kleinigkeit zu Essen holen. Nach 45min machten wir uns schon langsam Gedanken, ob sie mit den 20 CAD Cash durchgebrannt war oder vielleicht dem Wetten verfallen war. Es lag allerdings wohl an der Überforderung der Gastro der Rennbahn. Hamburger bestellt und mit Bratwurst in der Hand und Sonnenbrand trotzdem glücklich wieder zurückgekommen.

Die folgenden Rennen haben wir dann ausgelassen, schließlich lag noch eine lange Fahrt vor uns.

Die Mitte der Acht. Port Hawksbury, Ein- und Ausgang von Cape Breton

Nachdem Cape Breton hinter uns verschwand lag vor uns erneut der Highway, der uns bei der Hinfahrt soviel Zeit und Nerven, wegen seiner Vollsperrung, gekostet hatte. Während wir noch rätselten, aus welcher staubigen Seitenstraße wir letzten Mittwoch wieder auf den Highway auffuhren, blinkte uns der Gegenverkehr warnend an. Langsam näherten wir uns wir einer recht neuen Unfallstelle mit einem ziemlich unförmigen Motorrad. Es hatten schon sehr viele Autos angehalten und leisteten Hilfe. So fuhren wir mit einem flauen Gefühl im Magen langsam daran vorbei. Wenig später rasten drei Polizeiwagen auf der Gegenspur an uns vorbei. Unsere Gedanken kreisten noch eine Weile um diesen Unfall, der Highway 104 ist ein gefährliches Pflaster.

Besser gemütlich Cruisen auf der Landstraße
Brücke mit Echtholzparkett

Eine Pause in Sherbrooke und dem Freilichtmuseumsteil des Ortes bescherte uns noch eine imposante Begegnung mit einem stolzen Friesenhengst, nebst Reiterin.

Spaziergang in Sherbrooke‘s „Altstadt„
Friesisch herb

Die Ankunft in der vorletzten Unterkunft unserer Inseltour überraschte uns mit einem sehr schicken und riesigen Haus.

Von außen eine graue Maus
Innen mit allen Pi-Pa-Po
Unglaublich: Mehl und Hefe waren auch schon im Schrank – mehr geht nicht
Hervorragend, um alle Vorräte wegzukochen

Auszeit

Der Weg von der Ziegenfarm zur nächsten Übernachtung war heute der Cabot Trail Scenic Drive. Unzählige Fotostopps, ein herrlicher Sandstrand, leckeres Essen, raue Küste und kleine Spaziergänge füllten unseren Tag.

Good Bye groovy goat Suite
Wellenbrecher
Wellenflüchter
Fischbrötchen
Kanadisches Zweierlei – Wald und Meer
Wirklich ein echter Scenic Drive

Unmöglich alles zu verarbeiten und diese Weiten irgendwie zu begreifen. Das Rauschen der Wellen, der Nadelduft des Waldes, das Flimmern der Hitze auf der Straße, das kreischen der Möwen oder das klappern der Steine am Strand, wenn die Welle zurück ins Meer zieht.

Bretter, die den Weg bedeuten

Das kleine blaue Haus, in dem wir heute nächtigen würden, erreichten wir gegen 16:45 Uhr. Alles da, was man braucht, neuer Herd, Glasfaseranschluss, Geschirrspüler, fetter Kühlschrank, Waschmaschine, Trockner und Klimaanlage.

Blaues Wunder?

Das übliche Procedere, alle möglichen – mittlerweile angesammelten – Beutel mit Lebensmitteln, Wäsche, Technikkram, Kühlbox in die Bude räumen. E hatte auch das Wifi Passwort schon entdeckt und versuchte irgendwie den Kontakt zum Internet herzustellen. Wir räumten Kühlschrank und Waschmaschine ein. Das die Kühlschränke hier kein Licht haben, hatten wir schon öfter.

Was will man mehr

Als ich dann dann schaute, warum E so zeterte und nicht ins WLAN kam, stellte ich fest, das Netz wurde gar nicht angezeigt. Sie hatte es schon manuell eingegeben, aber da passierte nichts. Mmhhh…Licht ging auch nicht, keinerlei Lämpchen blinken am Router, der Herd zeigt keine Uhrzeit, die Klimaanlage läuft nicht (sonst sind die Butzen hier immer auf 18 Grad gekühlt, wenn eine vorhanden ist). Kein Strom, wir hatten keinen Strom.

Der FI ist drin

Also den Sicherungskasten suchen und nachschauen. Der war schnell gefunden, aber da war alles in Ordnung. Ich hatte ja auch Internet mit meiner E-SIM und versuchte über Airbnb die Vermieter zu erreichen. Es zeigte LTE Empfang an, aber nicht ein klitzekleines Bit erreichte mich. Die Nachbarn fragen – tatsächlich hatten wir hier welche – schien uns die letzte Möglichkeit. Also pilgerten J und ich den Waldweg vor zur Straße und den nächsten ins Nachbargrundstück wieder ein.

Zufahrt zum blauen Haus

Ohne den bereits erwarteten obligatorischen Hund am Bein erreichten wir das Wohnhaus. noch ehe wir überlegen konnten, wie wir uns aufmerksam machen – Klingeln habe ich hier noch nie gesehen – kam auch schon eine Frau mit Kind auf die Terrasse und fragte ob sie helfen kann.

Aktuell nur als Wäscheleine zu gebrauchen

Konnte sie, naja oder auch nicht. Wir erfuhren das ganz Cape Breton gerade stromlos war. Das erklärte auch die geschlossene Tankstelle unten im Ort, die wir eigentlich gern bei der Ankunft hier in Chéticamp genutzt hätten, da die schwarze Rakete heute ziemlich viel Treibstoff verbrannt hat. Auch warum der Nachbar zur anderen Seite völlig unsichtbar Rasen mähte, war jetzt klar. Da läuft ein Notstromaggregat.

Arbeitsloser Stromzähler

Wir waren also nicht allein mit unserem Problem. Sie bot uns netterweise noch an, ihren Gasgrill zu nutzen, was wir dankend ablehnten, da auch das blaue Haus mit einem Grill ausgestattet war.

Was macht man also, wenn man keinen Strom hat? Erstmal natürlich die noch aus der Kühlbox kalten Biere „retten“. Dann möglichst alle Töpfe mit Wasser füllen, solange noch was läuft, was nicht allzu lange war.

Vorräte hatten wir zum Glück genug und auch der Gasgrill funktionierte.

Blech Chili an Reisbett

Wir fanden sogar ein paar Teelichte, allerdings nichts zum anzünden. Das müsste dann auch der Grill mit Selbstzünder erledigen.

Nach dem Sonnenuntergang sind wir einfach direkt ins Bett und hofften, das unsere Welt morgen schon besser und elektrifizierter ausschauen würde.

Circa 22:00 Uhr wurden wir unsanft aus unseren begonnenen Träumen geweckt. Plötzlich war die komplette Bude hell erleuchtet, der Kühlschrank begann zu brummeln und die Klimaanlage verursachte orkanartige Böen. Nachdem alles ausgeschaltet war, konnten wir mit einer gewissen Erleichterung wieder unter die Bettdecken kriechen.

Wer war’s? Ingo nisch.

Die heutige Nacht verbringen wir in oben genannten Wortspiel, Ingonish. Unser Zimmer ist eines von drei, welche sich über dem kleinen Laden namens „Groovy goat“ befindet. Hinter dem Haus ist ein kleiner, gut besuchter Streichelzoo mit Eseln, Ziegen und Kühen.

Unsere Unterkunft aus der Sicht der Streichelzoo Tiere
Einraumwohnung
Kabelfernseher

Der Abschied von Joan, den zwei verrückten Hunden Bri und Mac, den Hühnern, dem geschäftigen Bieber und der modernen, luftigen Wohnung über den Garagen fiel nicht leicht. Es war wieder einer dieser Orte, bei den man unweigerlich denkt: Wir müssen nochmal wiederkommen. Dass das wohl nie passieren wird, weiß man schon, wenn man es denkt.

Unser grosszügiges Freigehege
Who let the dogs out?

Heute lag eine etwas längere Strecke vor uns und wir genossen die Klimaanlage des Chevy sehr, da draußen die Sonne brannte und die Temperaturen über 30 Grad trieb. Erinnerungen an letztes Jahr stiegen auf, auch wenn wir noch einiges von den damaligen Gradzahlen entfernt waren. Zudem hat Kanada das metrische System und auch die Temperatur zeigt man in Celsius, das wirkt weit weniger dramatisch.

Was liegt da näher, als zum Lunch in einem Biergarten einzukehren. Allerlei Sportgerät zum weiteren Ankurbeln der Körpertemperatur lag auch herum, sehr zur Freude von E.

Hitze? Ab in den Biergarten.
Smashed Burger und Bier, das rat‘ ich Dir
E hatte irgendwann den Bogen raus
Fass-zinierend

Da die Sonne es weiterhin mehr als gut meinte, steuerten wir später noch das „Alexander Graham Bell National Historic Site“ in Baddeck (hier verstarb er 1922) an, ein Museum rund um Herrn Bells Erfindungen. Vor allem in der Hoffnung, dieses verfügt über eine funktionierende Klimaanlage. Tat es und als wir es verließen, hielt sich der Himmel dann eher bedeckt.

Bell-evue
„Moment, ich verbinde“

Die Weiterreise wurde nur noch von einem Fotostopp und dem Besuch eines Schoki-Ladens mit Kunstgalerie an der Straße (kommt man halt nie vorbei) unterbrochen.

Cabot Trail Scenic Highway
Da kamen wir her
Schokolade und Kunst, Hauptsache Schokolade

Jetzt lassen wir den Abend hier vor unserem kleinen Zimmer ausklingen, eben hat es mal kurz und kräftig geregnet. War ja klar, immer wenn man das Auto gewaschen hat. Ich hatte heute unterwegs die schwarze Rakete mal mit dem Hochdruck Reiniger vom gröbsten Staub zu befreien versucht, was aber eher einen Camouflage Look (dreckig-sauber-gefleckt) hervorgebracht hatte.

Links Friedhof, rechts Farmhof
Kinderzimmer
Gestern frisch gebacken, heute unser Abendbrot